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Nachruf

Die Tennisfamilie trauert um Harald Pfundner.

Harald Pfundner bei den Paralympics in Peking 2008.

Ing. Harald Pfundner wurde am 17.10.1971 in Kirchberg/Raab geboren und war wohnhaft in Paldau. Die Eltern sind Josefa und Alois Pfundner. Verheiratet war er seit 2008 mit Olna.

Während einer Ferialpraxis im Rahmen der HTL für Elektrotechnik hatte er im August 1989 mit 17 Jahren einen schweren Mopedunfall. Dabei zog er sich eine komplette Querschnittlähmung in der Höher TH 7 zu. Während seiner Rehabilitation in Tobelbad lernte er den Tennissport im Rollstuhl kennen und lieben.

Nach der Reha ist er sehr bald dem 1. Steirischen Rollstuhltennisclub beigetreten.  Neben seinem sportlichen Engagement hat er die HTL für Elektrotechnik abgeschlossen und nach kurzer Zeit in einem Planungsbüro in Feldbach zu arbeiten begonnen. Seine sportliche Karriere ging trotz seiner beruflichen Tätigkeit sehr steil nach oben. 

  • Bereits 1997 war er die Nr. 55 in der Weltrangliste. Seine beste Platzierung sollte die Nr. 46 im Jahr 2007 werden, was auf Grund seiner hohen Lähmung hervorragend war und ist.
  • Er spielte im Schnitt 10 internationale Turniere im Jahr.
  • Dazu nahm er 6 x bei den Team Weltmeisterschaften teil. Beste Platzierung: 4. Platz 2006 in Brasilien.
  • Das internationale Highlight war für ihn die Teilnahme an den Paralympics 2008 in Peking.

National wurde er unter anderem:

  • 12 x Steirischer Meister im Einzel und im Doppel
  • 11 x Österreichischer Mannschaftsstaatsmeister
  • 2 x Staatsmeister im Doppel

Seine Begeisterung für den Tennissport hat ihn bereits 1992 dazu bewegt, Obmann Stellvertreter beim 1. Steirischen Rollstuhltennisclub zu werden. Er war bis heute viel mehr als nur Stellvertreter. 27 Jahre hat er auch das Referat für Rollstuhltennis im Steirischen und 20 Jahre im Österreichischen Behindertensportverband besetzt.

Ein Zitat von der Sportdirektorin des ÖBSV Frau Mag. Andrea Scherney:

„Ich liebte seine harmonische, verbindende Art Gespräche zu führen, und sogar bei seiner Herzensangelegenheit - der Interessensvertretung des Rollstuhl-Tennissports -  niemals das wirklich Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Er war nicht nur ein sehr guter Sportler sondern auch ein Funktionär, der immer das große Ganze gesehen und immer konstruktiv mitgedacht hat und vieles auf dem Weg zur Integration/Inklusion auch umgesetzt hat.“

Harald hat 2x ein internationales Turnier in Feldbach, das Vulkanland Open, zusammen mit seiner Familie und Freunden organisiert.
Zusammen haben wir viele weitere Turniere, Veranstaltungen (die letzte war die 30-jährige Jubiläumsfeier des Clubs in Italien/Albarella), Exhibitions, Workshops und vieles mehr auf die Beine gestellt. Seine Familie hat uns dabei stets geholfen, wie z.B. sein Vater Luis mit seinen handwerklichen Fähigkeiten.

All das führte natürlich zu Ehrungen

  • Ehrenzeichen in Gold vom ÖBSV
  • Goldene Sportverdienstzeichen des Landes Steiermark
  • Ehrungen in seiner Heimatgemeinde Paldau

Harald hat dem Tennissport viel gegeben. Er hat aber auch vieles zurückbekommen: Freude am Spiel, Schweiß aber auch Spaß bei den Turnieren und beim Training. Siege feiern, aber auch Niederlagen wegstecken. Viele Reisen, Menschen kennenlernen. Freundschaften haben sich gebildet. 2007 hat er bei einem Turnier seine Frau Olna kennengelernt.

2016 hat er als zweiter Österreicher den Tennisinstruktor in Graz mit Auszeichnung bestanden. Wir  beide haben bei dieser Ausbildung einige Jahre über das Rollstuhltennis referiert.

Lieber Harald:

„Ich kann nur mehr DANKE sagen für die schöne Zeit die wir mit dir verbringen durften und dir versprechen, dass wir dein Erbe weiterführen und den Rollstuhltennissport in deinem Sinne weiter fördern werden.

Im Namen deiner Rollstuhltennisfamilie zünde ich eine Kerze an. Das Licht soll dich auf deinem weitern Weg begleiten.“

Nachruf von Mag. Michael Wöhrer (Obmann des 1. Steirischen Rollstuhltennisclubs)

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