Meine ersten Eindrücke am College

Die langjährige STTV-Kaderspielerin und mehrfache steirische Meisterin Niki Kollaritsch lebt seit Mitte August in den USA. Hier berichtet sie von ihren ersten Eindrücken vom College:
"Als ich am 19. August in mein Zimmer hier an der Bellarmine University eingezogen bin, habe ich sofort meine 3 Zimmerkolleginnen getroffen, die alle in meinem Tennisteam sind. Wir haben uns sofort gut verstanden, obwohl wir von total unterschiedlichen Orten sind. Eine meiner Zimmerkolleginnen ist aus Amerika, eine ist aus Hong Kong und eine aus Polen. Ich finde es extrem cool, dass ich durch meine Zeit hier an einem amerikanischen College die Möglichkeit habe, Leute von der ganzen Welt kennenzulernen. Es ist immer lustig, über Unterschiede in unseren Kulturen zu reden.
Die ersten paar Tage, bevor der Unibetrieb so richtig begonnen hat, hat die “Week of Welcome“ für alle Freshmen stattgefunden. In dieser Willkommenswoche wurde uns die Uni gezeigt und wir haben die Möglichkeit gehabt unsere zukünftigen Mitschüler besser kennenzulernen. Die Mädels vom Tennisteam und ich haben schon in den ersten Tagen jede freie Minute genützt und haben viel selbstständig Tennis gespielt, weil das offizielle Training erst ein paar Tage später begonnen hat. Es war für mich keine große Umstellung vom Sandplatz zum Hartplatz. Ich habe in Österreich nicht oft auf Hartplatz trainiert, aber ich habe mich eigentlich sofort sehr wohl gefühlt am Platz und es macht einfach echt Spaß mit dem ganzen Tennisteam zu trainieren. Ich habe hier wirklich super Hittingpartner und die Motivation ist sehr hoch. Unser Coach Brian legt viel Wert darauf, dass wir immer viel „Energy“ auf den Platz bringen und immer 100% geben. Die Trainings mit ihm sind sehr intensiv und er liebt es uns Sprints machen zu lassen. Neben dem Tennistraining haben wir auch mehrmals die Woche Krafttraining und Konditionstraining auf der Laufbahn mit unserem Konditrainer Ben. Die sportliche Betreuung rund um mein Team ist wirklich super.
An den letzten beiden Wochenenden haben mein Team und ich zwei Turniere in Tennessee gespielt. Beides waren Einladungsturniere und es waren auch viele andere Unis vor Ort. Es hat großen Spaß gemacht, sich mit anderen Unis zu matchen und ich finde, dass wir schon nach den ersten zwei Wettkämpfen als Team noch mehr zusammengewachsen sind. Was für mich überraschend war, war die Stimmung bei diesen Turnieren. Mir war zwar bewusst, dass sich die Spieler und die Teams im College Tennis stark pushen und dass es sehr laut werden kann bei Matches, aber es ist noch lauter als ich es mir vorgestellt habe. Die Atmosphere ist wirklich einzigartig, wenn du am Platz stehst und dein Team dich so sehr anfeuert. Ich kann es kaum abwarten, wenn im Frühling dann unsere tatsächliche Season anfängt und wir mehr Matches haben.
Meine ersten Wochen an einer amerikanischen Uni sind auch aus akademischer Sicht gut verlaufen. Teilweise waren wirklich stressige Phasen dabei, in denen ich mehrere Prüfungen und Abgaben in einer Woche hatte, aber alles in allem, macht das Studieren echt Spaß. Die Professoren sind total sympathisch und sind immer offen für Fragen. Außerdem wird der Sport hier an der Uni sehr wichtig genommen, und wenn wir Turniere und Trainings haben und wir dadurch Unterricht versäumen, sind die Professoren total verständnisvoll.
Alles in allem, geht es mir wirklich sehr gut hier in Amerika. In den ersten paar Tagen war es schon hart so weit weg von zuhause zu sein und zu wissen, dass ich so lange meine Eltern und Freunde nicht sehen kann. Aber mittlerweile bin ich einfach sehr dankbar, dass ich diese Chance hier zu studieren und für so ein cooles College Team zu spielen, habe. Ich würde mich hiermit auch gern nochmal bei meiner Trainierin Evi Fauth vom STTV bedanken! Ich vermisse unsere Trainings sehr und bin sehr dankbar für all die guten Tipps, die sie mir in unseren jahrelangen Zusammenarbeit gegeben hat. Ein großes DANKE möchte ich auch an Lorenz Fink, meinen Konditrainer, richten. Er hat mich konditionell optimal auf das Training und die Matches hier in den USA vorbereitet und dafür bin ich wirklich sehr dankbar.
Danke auch an das ganze STTV Trainerteam für eure Arbeit in den letzten Jahren. Der Verband in Leibnitz war für mich immer wie ein zweites Zuhause und das wird es auch immer bleiben. Bis bald!"