ATP Rom: Ofner sorgt beim Comeback für Schlagzeilen

Nicht mal zwei Monate nach dem Beginn seines Comebacks nach Operationen an beiden Fersen sorgt Sebastian Ofner schon wieder für Schlagzeilen. Der 28-Jährige hat bei den Internazionali BNL d’Italia am Samstag zu Mittag seinen (inklusive Qualifikation) bereits vierten Matcherfolg gefeiert und die dritte Hauptrunde erreicht. Und das mit dem bisher besten Sieg seit seiner Rückkehr und zugleich seiner Karriere: Der Steirer (ATP 143) rang im Foro Italico sensationell den an 15 gesetzten US-Amerikaner Frances Tiafoe (ATP 16) mit 6:2, 6:7 (2), 6:3 nieder. Hiermit steht der Schützling der ATC-Akademie von Wolfgang Thiem, vor Ort wieder durch Stefan Rettl betreut, erstmals auch bei einem ATP-Masters-1000-Event in Runde drei. Er spielt am Montag, an seinem 29. Geburtstag, gegen den an 17 gereihten Argentinier Francisco Cerúndolo (ATP 18) um einen Platz im Achtelfinale.
Ofner hatte das bislang einzige Duell mit Tiafoe bei den US Open 2023 in New York glatt mit 3:6, 1:6, 4:6 verloren. Jetzt glückte ihm die Revanche. Der St. Mareiner erwischte mit einem Break im ersten Game einen idealen Start, legte im Finish des ersten Satzes noch das Doppelbreak zum 5:2 nach und blieb bei seinem Aufschlag völlig unantastbar: Tiafoe holte im ersten Durchgang als Rückschläger lediglich zwei Punkte, bis Mitte des zweiten Abschnitts hielt Ofner gar bei 100 Prozent Punktgewinnen, wenn der erste Aufschlag im Feld landete. Mit einem Break zum 3:2 bog er im zweiten Set vermeintlich bereits auf die Siegerstraße ein, es folgte jedoch der Aufschlagverlust zum 4:4 und ein 2:7 im Tiebreak. Der dritte Satz musste daher entscheiden. Dort konnte Ofner bei 1:1 zwei Breakchancen abwehren, selbst nützte er dann bei 3:2 seine dritte Gelegenheit zur Vorentscheidung.
Ofner: „Eine super Performance von mir“
„Ich bin natürlich megahappy. Es war ein super Match, eine super Performance von mir“, freute sich Ofner über sein Erfolgserlebnis. „Es ist definitiv nicht einfach, ich habe nach der Verletzung noch nicht so viele Turniere gespielt, war doch sechseinhalb Monate weg – und dann gegen die Nummer 16 so einen Sieg zu feiern, fühlt sich schon sehr gut an. Vor allem bei einem Masters erstmals in der dritten Runde zu sein, das ist schon richtig, richtig cool. Es war definitiv mein bestes Match seit meinem Comeback, wobei das Spiel gegen Majchrzak in der ersten Runde der Qualifikation auch auf einem sehr hohen Level von mir war.“ Ausschlaggebend sei primär gewesen, „dass ich meine Servicegames sehr gut gespielt habe“, aber auch das eine oder andere gute Returnspiel, gepaart mit einiger Geduld und Stärke im Kopf, seien die Trümpfe gewesen.“ Gegen Cerúndolo sehe er seine Chancen „gleich wie heute. Er ist auf Sand ein super Spieler, ist richtig taff zu spielen – aber ich glaube, wenn ich gut spiele und meine Leistung bringe, dann kann ich auf jeden Fall gegen beide gewinnen. (Auch Nicolás Jarry wäre zu diesem Zeitpunkt ein möglicher Gegner gewesen; Anmerkung) Ich weiß, dass ich eine super Leistung bringen muss, aber ich glaube, so wie ich im Moment drauf bin, wird es ein offenes Match werden.“